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Tai-Ji verbessert Gleichgewichtsstörungen

New York City – Regelmäßige Tai-Ji-Übungen können Gleichgewichtsstörungen lindern. In einer Studie war der chinesische Volkssport (Taijiquan) auch bei Patienten wirksam, die auf konventionelle Behandlungsmethoden nicht angesprochen hatten. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Academy of Otolaryngology - Head and Neck Surgery in San Diego bekannt gegeben.

In einer laufenden Studie hat der New Yorker HNO-Arzt Paul Lee 18 Männern und 3 Frauen mit vestibulären Symptomen zu regelmäßigen Übungen in einer Variante des chinesischen Schattenboxens geraten.

Das moderne Tai-chi hat sich weit von der ursprünglichen Form der Selbstverteidigung entfernt. Es handelt sich eher um eine Abfolge von gymnastischen Übungen, bei denen die Patienten in einer Abfolge von fließenden Bewegungen bestimmte Körperhaltungen einnehmen. 

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass dies ein gutes Training für den Gleichgewichtssinn ist. Lee rät deshalb seinen Patienten mit vestibulären Störungen zu diesem Training. Nach den in San Diego vorgestellten Daten ist die Therapie selbst dann erfolgreich, wenn medikamentöse Therapien nicht mehr zum Erfolg führen. Der „Dynamic Gait Index“ und der „Activity Balance Confidence“-Score besserten sich um mehrere Punkte. 

Es fehlt in der Studie zwar eine Vergleichsgruppe und der Abstract gibt keine Details zu den früheren gescheiterten Therapien. Da die Technik jedoch ohne großen Aufwand und ohne Kosten angewendet werden kann, könnte sie ein sinnvoller Bestandteil in der Rehabilitation von Patienten mit Gleichgewichtsstörungen sein.

Studie: Tai-Ji lindert Schmerz bei Gonarthrose

Boston – US-Mediziner haben das chinesische Schattenboxen als eine Möglichkeit entdeckt, übergewichtigen Gonarthrosepatienten zu mehr schmerzfreier Beweglichkeit im Kniegelenk zu verhelfen. Die Ergebnisse einer randomisierten Studie wurden in Arthritis Care & Research (2009; doi: 10.1002/art.24832) publiziert.

Das heutige Tai-Chi (Taijiquan) hat mit der Selbstverteidigungskunst im früheren China wenig gemeinsam. Es geht nicht darum, sich auf die Abwehr eines Gegners vorzubereiten. Die Abfolge von langsamen rhythmischen Bewegungen soll Gleichgewicht, Muskelkraft, Beweglichkeit und Körperwahrnehmung verbessern. Gleichzeitig soll die Meditation Stress abbauen, was auch den 20 Gonarthrose-Patienten gelang, die Chenchen Wang von der Tufts Universität in Boston einem Tai-Chi-Kurs zugelost hatte.

Die durchschnittlich 65 Jahre alten Teilnehmer mit einem BMI von 30 an der Grenze zur Fettleibigkeit trafen sich über ein Vierteljahr zweimal wöchentlich zu 60-minütigen Therapiesitzungen, in denen sie zunächst zehn Minuten lang eine Selbstmassage durchführten, bei der ihnen die Prinzipien der folgenden 30-minütigen Bewegungsübungen vermittelt wurden. Es folgten jeweils zehn Minuten Atemübungen und zehn Minuten Entspannung. In der Vergleichsgruppe erhielten die Teilnehmer die üblichen Informationen über die Notwendigkeit einer Diät und die Bedeutung einer gesunden Lebensweise, gefolgt von 20 Minuten Dehnungsübungen.

Am Ende hatten die Teilnehmer der Tai-Ji-Kurse die schmerzfreieren Gelenke. In allen Aspekten des Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index konstatierten Wang und Mitarbeiter Vorteile. Auch die körperliche Funktion, die Selbstwirksamkeit (Self-Efficacy), Depressionen und der allgemeine Gesundheitszustand besserten sich, ohne dass Wang hierfür eine biologische Erklärung hat. Sie meldete deshalb weiteren Forschungsbedarf zu dieser Frage an.

(Ärzte Zeitung) 

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